Was ist Neurofeedback?

Zu Beginn des Neurofeedbacks werden vier Elektroden mittels Haftpaste (es müssen KEINE Haare rasiert werden) aufgetragen. Die gesamte Behandlung ist natürlich schmerzfrei. Man kann es sich in einem Sessel bequem machen und auf dem Bildschirm einer selbstgewählten Animation, einem Film oder Videospiel folgen. Über die Elektroden werden bestimmte Gehirnwellen aus dem EEG in Echtzeit gemessen und diese beeinflussen die Animation, welche Sie über einen Monitor sehen. So erhält das Gehirn eine Rückmeldung darüber, was es gerade tut und beginnt mit dem dargebotenen Feedback zu interagieren. Neurofeedback ist wie ein Spiegel für das Gehirn. Das Gehirn "erkennt", dass es die Animation beeinflussen kann und das Bild  wird bspw. klarer, schärfer oder die Musik lauter oder leiser. In dieser Interaktion ist das Gehirn in der Lage, sich zu regenerieren.


Für gute, effiziente  Therapieerfolge ist es unerlässlich, dass eine Mitarbeit in Form von Rückmeldungen  seitens der/des  Behandelten, dessen Eltern oder auch des Lehrers oder der Lehrerin  gegeben ist, da beim Neurofeedbacktraining eine Feinjustierung der Frequenzhöhen individuell angepasst werden muss. Vor allem bei der Behandlung von ADS/ADHS und Beeinträchtigungen im autistischen Spektrum erzielt das Training sehr gute Erfolge. Die evtl. bestehende Medikation (z.B. die Gabe von Methylphenidat oder Antidepressiva) kann in Zusammenarbeit mit dem Arzt, bzw. der Ärztin angepasst werden. Kinder und Jugendliche, bei denen trotz Diagnose keine Medikation stattgefunden hat, können fast immer ganz auf die Gabe von Methylphenidat verzichten. Hierbei ist es besonders wichtig auch andere Ursachen zu untersuchen. Aus diesem Grund bin ich mit einer Reihe von Spezialist:innen vernetzt, um in einem Verdachtsfall, an jene überweisen zu können.


Auch komorbide Beeinträchtigungen, wie LRS oder Dyskalkulie können mit Neurofeedback behandelt werden. Wenn ich jedoch im Laufe der Behandlung feststelle, dass es bei der/dem Betroffenen weniger um orthographische Strategien geht, sondern vielmehr um eine auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung, dann erbitte ich eine entsprechende Diagnostik bei einem/einer Spezialist:in. In diesem Fall wäre das die PIPP (Privates Potsdamer Institut für PHONIATRIE & pädAUDIOLOGIE).


Im Gegensatz zum RIT-Training, bei dem tägliche Trainingseinheiten (zu Hause) benötigt werden, reicht hier in der Regel ein wöchentliches Training aus. Welches Therapieverfahren sich am besten eignet und/oder gewünscht ist, legen wir nach einer Beratungs- und Schnupperstunde fest.